Wie Perfektionsimus zu Imperfektion führen kann

Tja. Es ist mir mal wieder passiert. Ich bin in alte Muster verfallen. Ich habe angefangen zu bloggen und wollte alles perfekt machen.
Und auf halber Strecke kamen gefühlte vierhundertfünfundachzig andere Sachen dazwischen und ich habe den nächsten Artikel geschoben und geschoben und – achja – dann noch ein Stückchen geschoben, immer mit dem einen Gedanken im Hinterkopf: Wenn ich schon mal mit etwas anfange, dann mache ich es auch gleich perfekt. Ergebnis? Die Perfektion der Imperfektion! Ich habe erst gar nichts auf die Reihe gebracht und damit gegen meinen eigenen Tipp aus meinem Artikel „Deine Ideen umsetzen“ verstoßen: Um motiviert zu bleiben, tue immer ein kleines bisschen, egal wie wenig!

Wenn man schon etwas anfängt, dann macht man es gleich absolut perfekt? Oder?

Perfektionismus mag in vielerlei Hinsicht eine großartige Eingenschaft sein. Dadurch kannst du das, was du tust, immer noch ein bisschen besser machen, als es vorher war. Du kannst dich immer weiter steigern und über dich selbst hinauswachsen. Doch im Umkehrschluss kann es dann passieren, dass man gar nicht erst mit einer Sache anfängt. Oft lavieren wir uns, ohne es zu bemerken, in die Nebelschwaden der Prokrastination und schwuppdiwupp verplempern wir unsere Zeit mit irgendwelchen unsinnigen Nichtigkeiten. Ja klar, nachher wollte ich noch die perfekten Lyrics für meinen nächsten Song komponieren. Aber oh! Der Gartenzaun braucht vorher ganz dringend ne neue Farbe!

Erst nochmal den Zaun streichen

Was also tun gegen den lähmenden Perfektionismus?

Charaktereigenschaften lassen sich schlecht einfach so abschalten. Was tun also, wenn uns unser eigener Anspruch ein Bein stellt?

Ich habe ein paar Tipps zusammengesucht, mit denen wir unseren Perfektionismus besser in den Griff kriegen können:

1. Perfekt heißt nicht sofort perfekt
Wie großartig du deine Arbeit auch haben willst, es muss nicht SOFORT perfekt sein. Es reicht auch schon, einfach mal anzufangen. Heute ein Stückchen, morgen ein Stückchen, übermorgen eins. Bis die Arbeit so ist, wie du sie haben willst. Damit kommst du genauso an dein Ziel, ganz ohne Prokrastination und dem ewigen Hintergedanken „Mache ich später, dafür dann aber richtig.“

2. Verpass deinem schlechten Gewissen Sprechverbot
Mach dir bewusst: Wenn du Schritt für Schritt vorgehst, anstatt auf einmal in einem Stück die gesamte Strecke zu rennen, kommst du genauso an dein Ziel. Es rückt zuerst in Sichtweite, dann in Greifweite und dann ist es da. Dein schlechtes Gewissen hat also überhaupt keinen Grund, seine Meinung kundzutun.

3. Wir sind alle perfekt in unserer Unperfektheit
Perfekt hin oder her, wir sind doch alle nur Menschen und deshalb – egal wie perfekt wir sein oder etwas tun wollen – keiner von uns ist es. Jeder hat seine Schwächen, seien es nun optische, charakterliche oder sonstwelche.

Deshalb: Selbst wenn du etwas nicht sofort so großartig ablieferst, wie du es gerne würdest, ist das nicht so schlimm.

4. Entspann dich und genieße
Würdest du morgen tot umfallen, würdest du dann tun, was du jetzt tust? Und würdest du dich genauso damit stressen wie jetzt? Bevor du dich weiter total abhetzt, um alles perfekt zu machen, mach doch mal ne Pause. Hol dir nen Cappuccino, setz dich ans Fenster, leg dich in die Wanne, hör Musik, ganz egal. Atme einfach mal durch und entspann dich. Alles wird gut.

Alles halb so wild

Geht es dir auch so wie mir?

Bist du vielleicht manchmal genauso gebeutelt von deinen Ansprüchen an dich selbst? Versumpfst du auch manchmal im Hunderttausendstel von unwichtigen Dingen, weil das, was danach kommt, ja perfekt werden muss?

Schreib mir, wie es dir so geht!

Infos zu mir findest du hier

Ach und über deinen Daumen freue ich mich immer 😉

Bilder: www.pexels.com